Terrassengarten am Hohen Schloss

Heil-, Gewürz-, Zier- und Duftpflanzen finden sich heute im sogenannten Terrassengarten des Hohen Schlosses, zu dem Besucherinnen und Besucher über ein Stück der „Langen Stiege“ gegenüber der Kirche Sankt Mang gelangen.

Das war nicht immer so: Der Garten wie er sich uns heute präsentiert entstand erst spät.

Der Zwingerbereich unterhalb des Südwestecks der Hauptburg flankierte einst den Hauptzugang in die Burg, der durch den gewaltigen Halsgraben entlang der Westfront erfolgte. Direkt unterhalb des „Terrassengartens“ erstreckte sich ein 1812 abgebrochener Torzwinger mit äußerem Torturm. Erreicht wurde das Gelände vom Burghof über ein turmartiges Eckgebäude, das eine Holztreppe enthielt.

Im Jahr 1808 verkaufte der Bayerische Staat das steile Hanggelände an Johann Schider, Apotheker der Stadtapotheke Füssen, der in den frühen 1820er-Jahren durch das Aufmauern von Trockensteinmauern einen vierstufigen Apothekergarten schuf und die Tür zur „Langen Stiege“ anlegen ließ. Nach seinem Tod kaufte der Staat den „Terrassengarten“ im Jahr 1834 zurück. 1906 kümmerte sich der Gefängniswärter um den Garten, der offenbar erst nach 1934 in Verwahrlosung geriet.

Im Jahr 2009 erfolgte eine bauhistorische Untersuchung des „Terrassengartens“, der daraufhin bis 2011 saniert und als mittelalterlicher Burggarten mit Heil-, Gewürz-, Zier- und Duftpflanzen rekonstruiert wurde. Ob er einst tatsächlich als solcher diente, ist ungewiss.

Der Terrassengarten ist während der Sommeröffnungszeiten der Galerien im Hohen Schloss zugänglich.  

Bepflanzungsplan des Terrassengartens, Ausschnitt
© Bepflanzungsplan des Terrassengartens, Ausschnitt
Staatliches Bauamt Kempten

Den Bepflanzungsplan können Sie hier herunterladen