Füssen kann auf eine 700jährige Stadtgeschichte zurückblicken.
Die Ursprünge der Siedlungsgeschichte reichen jedoch bis in die Römerzeit, als die Via Claudia Augusta von Norditalien nach Augsburg gebaut und auf dem Füssener Schlossberg im 3. Jahrhundert eine Abteilung der dritten römischen Legion stationiert wurde.
Die Lage Füssens an dieser Nord-Süd-Verbindung und an der Füssener Enge, dem Durchbruch des Lechs aus den Alpen, war auch für die Ausbreitung des christlichen Glaubens bedeutsam. Der St. Gallener Wandermönch Magnus wurde im 8. Jahrhundert an diesen Ort entsandt, der im Mittelalter Öffnet einen internen Link in einem neuen Fenster„fauces“ (Schlund) genannt wurde.
Nach Magnus‘ Tod verfiel die Zelle und Mitte des 9. Jahrhunderts wurde auf Initiative des Augsburger Bischofs das Benediktinerkloster St. Mang gegründet. Dieses prägte als Mittelpunkt des Glaubens, der Kultur und der Ökonomie das Füssener Land.
Ab 1313 unterstanden Kloster und Stadt, die wohl seit 1286 das Öffnet einen internen Link in einem neuen FensterStadtrecht besaß, den Augsburger Bischöfen. Die Landesherren bauten das Hohe Schloss zu ihrer Sommerresidenz aus.
Im 15./16. Jahrhundert entwickelte sich Füssen zu einem wichtigen Handelsplatz und erlebte seine Blütezeit, als Kaiser Maximilian I. mit seinem Hofstaat fast 40-mal in Füssen weilte. Der 30jährige Krieg schnitt tief in die Entwicklung ein. Erst im ausgehenden 19. Jahrhundert erfuhr Füssen wieder einen Aufschwung durch die Gründung der „Mechanischen Seilerwarenfabrik“ und den Bau der Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein der bayerischen Könige Maximilian II. und Ludwig II. und dem damit einsetzenden Tourismus.
Die Topographie der Stadt spiegelt die Herrschaftsstrukturen in früheren Zeiten wieder. Oben das Hohe Schloss als Sitz des Landesherrn, in der Mitte am Schlossberg die Abtei St. Mang und unten die Stadt, die sich um Schloss und Kloster gruppiert.
Erzielt das Schloss größere Fernwirkung, so besticht das Kloster durch die Geschlossenheit seiner barocken Architektur. Den Reiz der Altstadt machen die mittelalterlich engen Gassen und Winkel aus.
Der Stadtteil Öffnet einen internen Link in einem neuen FensterBad Faulenbach wurde 1921 in die Stadt Füssen eingemeindet.
Die ehemaligen Gemeinden Öffnet einen internen Link in einem neuen FensterHopfen am See und Öffnet einen internen Link im aktuellen FensterWeißensee gehören seit dem ersten Mai 1987 zur Stadt Füssen.
Bad Faulenbach
Faulenbach gehörte seit dem Mittelalter zum Herrschaftsgebiet des Benediktinerklosters St. Mang und war deren ältester Grundbesitz.
Der Name Faulenbach bezieht sich auf das Vorkommen von Schwefelquellen.
Für das Kloster hatte das Faulentaler Tal vor allem durch die reichen Gipsvorkommen, den fischreichen Seen und dem Badhaus, in dem das Schwefelwasser genutzt wurde, besondere Bedeutung.
Nach der Säkularisation 1803 und dem Gemeindeedikt von 1818 wurde Faulenbach eine selbständige Gemeinde, bis es 1921 in die Stadt Füssen eingemeindet wurde. Die wirtschaftliche Basis ab dem 19. Jahrhundert stellt der Tourismus dar.
Das Prädikat Bad erhielt der Stadtteil Faulenbach 1958.
Der Ortsnamen Hopfen könnte sich vom Vorkommen wilden Hopfens herleiten.
Vermutlich hat sich im Jahr 1078 Bischof Wigold bei seiner Flucht aus Augsburg auf die welfische Burg in Hopfen zurückgezogen. Die Burg war bis zum Bau des Hohen Schlosses in Füssen nach 1313 Verwaltungsmittelpunkt der hochstiftisch, augsburgerischen Herrschaft im Füssener Land. Die Burg Hopfen ist die älteste Steinburg des Allgäus.
Der Maier von Hopfen übte die bischöfliche Grundherrschaft im Gebiet um Hopfen aus.
Nach Auflösung des Alten Reiches wurde Hopfen eine selbständige Gemeinde. 1971 kam die Gemeinde Eschach zu Hopfen, das dann bei der Gebietsreform 1978 in die Stadt Füssen eingemeindet wurde.
Weißensee
Mit zu den ältesten Besitzungen des Benediktinerklosters St. Mang, das um 830 gegründet wurde, gehörte auch das Gebiet um den Weißensee, das dann als „Gericht“ des Klosters bis zur Säkularisation 1803 Bestand hatte. Besondere Bedeutung hatte dieses Gebiet für das Kloster durch seinen Fisch- und Waldreichtum, sowie mit dem großen Schwaighof Niederried als milchwirtschaftlicher Betrieb.
Mit der Auflösung des Klosters St. Mang ging der Herrschaft über das Gericht Weißensee auf das Fürstenhaus Öttingen-Wallerstein und ab 1839 auf die Freiherrn von Ponickau über. Das Bayerische Gemeindeedikt von 1808 schuf eine politische Gemeinde Weißensee, die aus 24 Orten mit 67 landwirtschaftlichen Anwesen (nur vier Häuser hatten keine Landwirtschaft) und 316 Einwohnern bestand.
Bis zum 1. Mai 1978 blieb Weißensee eine selbständige Gemeinde und wurde dann der Stadt Füssen eingegliedert. Der Weißensee selbst war allerdings schon längst, nämlich seit 1928, im Eigentum der Stadt Füssen.
Das Füssener Wappen entstand im 13. Jahrhundert. Darauf deuten die dreieckige Schildform und die Schreibung des Namens FVZEN im ältesten erhaltenen Wappen. In einer Urkunde aus dem Jahr 1294 im Tiroler Landesarchiv wird ausdrücklich erwähnt, dass die „Gesamtheit der Bürger“ mit ihrem Siegel die Urkunde beglaubigt. Leider ist das Siegel verlorengegangen.
Füssen besitzt ein redendes Wappen, bei dem der Gleichklang der Worte „Füssen“ und „Füße“ die Gestaltung bestimmte. Aus diesem Grund stehen die drei Beine, mundartlich als „Füße“ bezeichnet, im Wappenschild. Die Dreizahl wurde vermutlich aus Gründen der Wappengestaltung gewählt: von der Mitte zeigt jeder Fuß in eine Ecke. Die Anordnung der Beine variierte im Laufe der Jahrhunderte.
Die Wappenfarben scheinen von jeher Schwarz und Gold gewesen zu sein. Allerdings besitzen wir dafür bis in die Spätgotik nur wenige und widersprüchliche Angaben in den Wappenbüchern.
Die bisherige Quellenlage lässt keine Aussagen darüber zu, ob das Wappen verliehen wurde oder ob es als automatische Begleiterscheinung städtischer Freiheitsrechte angenommen wurde.
Das Dreibein-Symbol war schon im Altertum bekannt. Es findet sich in den Wappen der Insel Sizilien und der Isle of Man. Auch in den Zunftwappen von Schustern oder Goldschmieden und in Ritterwappen von Maschau/Böhmen und der Rabensteiner von Dölau lässt es sich feststellen. Ein Zusammenhang mit dem Füssener Stadtwappen konnte bisher jedoch nicht nachgewiesen werden.